Der Anteil der Landwirtschaft am Treibhausgasausstoß Deutschlands liegt bei 13 %. Im Jahr 2006 entsprach das 133 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2). Das ist mehr, als durch die Heizung sämtlicher privaten Haushalte freigesetzt wird (113 Millionen Tonnen CO2) und nicht viel weniger als der Verkehr emittiert (152 Millionen Tonnen CO2). Die Tierhaltung ist für über 71 % der Treibhausgasemissionen der deutschen Landwirtschaft verantwortlich, darunter die Rinderhaltung (zur Milch- und Fleischerzeugung) mit Abstand am stärksten.[1]In der Landwirtschaft entstehen verschiedene Treibhausgase - Kohlendioxid (42 %), Lachgas (41 %) und Methan (17 %). Aufgrund ihrer unterschiedlichen Wirkungsweise (z.B. wirken Lachgas und Methan stärker als CO2) werden sie in CO2 -Äquivalente umgerechnet.
Die Treibhausgasemissionen von Weizen betragen pro Kilogramm 403 / 180 (konv./öko) g CO2-Äquivalente, von Schweinefleisch 3.070 / 2.070 g, Kalbfleisch aus der Bullen bzw. Ochsenmast aus Milchviehhaltung 8.400 / 13.500 g resp. 16.760 / 16.280 g von Absetzern aus Mutterkuhhaltung, sowie 14.540 / 12.250 g von Altkühen aus der Mutterkuhhaltung. Für die Milchproduktion entstehen 900-1.400 / 900-1.500 g CO2-Äquivalente/kg.[2]
Dabei sind Treibhausgasemissionen, die durch den Import von Futtermitteln entstehen – etwa Soja auf früheren Regenwaldflächen – nicht mit einbezogen. Insbesondere der Sojaanbau in Lateinamerika verursacht durch die Abholzung und Nutzung ehemaliger Waldflächen erhebliche negative Klimawirkungen in der Größenordnung von mindestens 10 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten - je nach Berechnungsweise möglicherweise auch ein Vielfaches dieses Wertes.[3] [4]
Zu berücksichtigen ist, dass durch den Futterplanzenanbau CO2 zuvor der Luft entnommen und gebunden wird. Indessen ist in Verbindung mit dem höheren Landverbrauch zu beachten, dass auf den verwendeten Flächen alternativ zu einer landwirtschaftlichen Nutzung eine dauerhafte Speicherung möglich wäre, wie dies bei Wald der Fall ist.
[1] Jesko Hirschfeld, Julika Weiß, Marcin Preidl, Thomas Korbun (2008): Klimawirkungen der Landwirtschaft in Deutschland, Studie im Auftrag von foodwatch e.V., Schriftenreihe des IÖW 186/09, Berlin.
[2] Hirschfeld/Weiß/Preidl,/Korbun, a.a.O., S. 34, mit Verweis auf verschiedene Studien.
[3] Dagmar Dehmer (2008): Klimafaktor Landwirtschaft. Der Tagesspiegel.
[4] Lindenthal/Rudolph/Theurl/Hörtenhuber/Kraus, a.a.O.: 4,15 kg – 5 kg CO2eq pro kg Trockenmasse (TM) Sojaextraktionsschrot.


