Stickstoff (N) in Form von Ammoniak (NH3), gilt als hauptverantwortlich für das Waldsterben und wird zu rund 85 % durch die Emissionen der Tierhaltungen verursacht. Die Untersuchungskommission des Deutschen Bundestages zum Thema „Schutz der Erdatmosphäre“ (1993) kam zu dem Schluss:
„National (BRD), kontinental (Westeuropa) und global sind die NH3-Emissionen zu 90 % der Landwirtschaft und hier zu 80 % der Tierhaltung zuzuordnen. […] Ammoniak entsteht im Stallbereich, in der Weidewirtschaft sowie bei der Lagerung und Ausbringung von organischem Dünger. […] Durch Minderung der Viehbestände, Fütterungsumstellungen und Reduzierung der Güllewirtschaft würden die Ammoniak- und Stickoxid-Freisetzungen vermindert. […] Das wäre nicht nur in ökologischer, sondern auch in ökonomischer Hinsicht wünschenswert.“
So auch der Biologe Dr. Hans Mohr: „Eine wesentliche Erkenntnis aus zehn Jahren Waldschadensforschung ist, dass die atmosphärischen Einträge an Stickstoff und insbesondere an Ammonium-Stickstoff, der in erster Linie aus der Landwirtschaft stammt, vermindert werden müssen.“ [1] Ammoniak hat jedoch nicht nur Auswirkungen auf den Wald und die Luft, sondern auch auf die Gewässer und das Grundwasser. Die Überdüngung bewirkt unter anderem ein starkes Wachstum der Algen, die dadurch dem Gewässer den Sauerstoff entziehen.


