Anlässlich des Weltkrebstags am 4. Februar möchten wir hier einen ersten Überblick zum Thema geben. Bei der Entstehung von Krebs spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Die meisten davon unterliegen nicht unserer direkten Kontrolle, z.B. Umwelteinflüsse. Anders ist es bei der Ernährung. Hier entscheiden ganz allein Sie selbst - und das bei jedem Bissen, den Sie sich zuführen.
Vegane Ernährung schützt

Eine vegane Ernährung, die auf Obst und Gemüse, gefolgt von Getreide, Hülsenfrüchten sowie Nüssen und Samen basiert, liefert dem Körper alle wichtigen Nährstoffe, um Krebszellen das Leben schwer zu machen. Viele Forschungsergebnisse weisen auf diese Zusammenhänge hin. Bereits seit Jahren ist das auch die Position der American Academy for Nutrition and Dietetics (ehem. ADA), der größten Vereinigung von Ernährungswissenschaftler*innen (1). Eine der neuesten Studien, vom November 2012, kommt zu dem Schluss, dass vegetarische Ernährungsformen im Allgemeinen mit einem niedrigeren Krebsrisiko verbunden sind. Die vegane Ernährung liefert jedoch eine noch größere allgemeine Schutzwirkung gegen Krebs. Noch spezifischer zeigt sich das bei den weiblichen Krebsarten, also Brustkrebs, Gebärmutter(hals)krebs etc. Ausgewertet wurden die Daten von fast 70.000 Menschen (2). Besonders interessant ist hierbei auch die schützende Rolle von Sojaprodukten, die in der pflanzenbasierten Ernährung häufiger verzehrt werden. Pflanzliche Phytohormone, die teilweise östrogenähnliche Strukturen aufweisen, helfen, den Hormonhaushalt auszugleichen. Anscheinend blockieren sie die Bindungsstellen des Östrogens. Dies könnte die Erklärung dafür sein, warum die vegane Ernährungsweise einen noch intensiveren Schutz bei den weiblichen Krebsarten aufweist. Das Wachstum vieler weiblicher Tumore wird durch Östrogen gefördert, weshalb von der Schulmedizin Patientinnen mit Brustkrebs teilweise sogar empfohlen wird, sich mittels Medikamenten künstlich in die Wechseljahre versetzen zu lassen.
Bereits 1 Tasse Sojamilch am Tag senkt das Risiko für Brustkrebs um bis zu 30%
Zu diesem Ergebnis kamen Wissenschaftler im Jahr 2008 als sie in einer Meta-Analyse den Konsum von Sojaprodukten wie Sojamilch und Tofu in asiatischen Ländern im Vergleich zu denen in westlichen Ländern setzten und mit den Brustkrebsraten verglichen. Die Studie zeigte jedoch auch, dass das Soja seine schützenden Eigenschaften nur entfalten kann, wenn es im Rahmen einer pflanzenbasierten Ernährung verzehrt wird (3).
Eisen aus Fleisch ist eine Gefahr
Gleich vier Studien beschäftigten sich in den Jahren 2009 und 2010 mit den Auswirkungen des Eisens, das in Tierblut vorkommt und konnten einen Zusammenhang mit Krebs nachweisen. Insbesondere Darmkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs aber auch Gebärmutterkrebs werden hiervon negativ beeinflusst. Unser Körper kontrolliert die Aufnahme von pflanzlichem Eisen und verhindert so, dass zu viel Eisen in den Körper gelangt. Beim sogenannten Häm-Eisen besteht ein anderer Transportmechanismus und deshalb gelangt das Eisen in unkontrollierbaren Mengen in den Körper. Dadurch enstehen zellschädigende freie Radikale. Darüber hinaus kann dieses Eisen die DNA der Zellen schädigen und das Zellwachstum von Tumoren stärken, so die Ergebnisse verschiedener wissenschaftlicher Forschungen. Gerade bei Gebärmutterkrebs wurde eine direkte Verringerung des Risikos durch die Senkung des Eisenspiegels nachgewiesen. (4-7)
Schon drei Eier pro Woche sind riskant
Prostatakrebs ist nach Darm- und Lungenkrebs die dritthäufigste tödliche Krebserkrankung. Rotes Fleisch, Geflügel und Eier tragen alle zur Erhöhung des Risikos bei. Die Forscher berechneten ebenfalls, dass schon weniger als drei Eier pro Woche das Risiko für die tödliche Variante von Prostatakrebs um 81% erhöht.(8) Den größten Schutz bietet eine fettarme vegane Ernährung. Das zeigten Wissenschaftler unter Führung von Dean Ornish, der in Deutschland besonders als einer der beiden Ärzte von Bill Clinton bekannt ist. Eine Überprüfung der Ergebnisse, die zwei Jahre später durchgeführt wurde, bestätigte die positive Wirkung der veganen Ernährung.
Die Milch macht’s
Verschiedene Hormone in Milch werden mit der Entstehung von Krebs in Zusammenhang gebracht. Darunter befindet sich IGF-1, das insulin-ähnliche Wachstumshormon, dessen Struktur in unserem Körper mit dem des IGF aus Milch identisch ist. Milchprodukte erhöhen den körpereigenen IGF-Spiegel und fördern so das Wachstum von Hormonen (9-10). Umgekehrt belegten Wissenschaftler einen Schutz vor Prostatakrebs, wenn auf Milchprodukte verzichtet wird (10). Ein weiteres Hormon, das in Milchprodukten enthalten ist, ist Östrogen, das wiederum verstärkt mit der Förderung von Brust- und Gebärmutterkrebs in Verbindung steht (s.o.). In der modernen Milchproduktion werden Kühe ständig neu besamt und der größte Teil der Milch im Handel stammt von schwangeren Kühen. Je nach dem Stadium dieser Schwangerschaft, kann der Östrogengehalt in der Milch das 33-fache erreichen, verglichen mit der Milch einer nicht schwangeren Kuh (11).
Die Ernährung schaltet Gene ein und aus
Zellwachstum und Zellteilung werden im Körper genauestens kontrolliert. Es gibt sowohl Gene, die das Wachstum von Zellen fördern, als auch “bremsende” Prozesse, die kontrollieren, ob sich die Zelle noch normal verhält oder sich zu einer Krebszelle entwickelt. Durch Genmutation oder Einwirkung bestimmter körpereigener oder fremder Stoffe (z.B. Hormone) kann dieses System aus dem Gleichgewicht geraten und Krebs entstehen. Die zugehörigen Gene sind wie Schalter, die sich in Richtung Krankheit oder Gesundheit umlegen lassen. Im Rahmen der Forschungen zu Prostatakrebs wurde auch die sogenannte Genexpression bei einer Umstellung auf eine vegane fettarme Ernährung untersucht. Die Forscher konnten über 500 Veränderungen nachweisen, darunter an den “Schaltern”, die die Entstehung von Tumorzellen begünstigen und die Tumorzellen mit Eiweiß versorgen, also das Wachstum fördern. Sie hatten sich drei Monate nach der Ernährungsumstellung in Richtung Gesundheit verändert (12). Grundsätzlich gilt: Unser genetisches Erbe birgt die Möglichkeit, dass wir bestimmte Krebserkrankungen entwickeln. Damit dies tatsächlich geschieht, muss ein Auslöser für ein Umlegen des genetischen Schalters oder eine Mutation des Gens erfolgen. Die vegane Ernährung ist ein Trumpf auf unserer Seite.
Erste Erfolge schon nach wenigen Wochen
Eine konsequente Umstellung der Ernährung zeigt schon nach 2-4 Wochen erste Erfolge. Spätestens nach drei Monaten sind die Veränderungen im Labor nachweisbar. Blutuntersuchungen ergaben die rasche Senkung der IGF-1 Konzentration, aber auch andere Biomarker wie z.B. der PSA-Wert (erhöht bei Prostatakrebs) sanken schnell. Neben den positiven Auswirkungen auf das Krebsrisiko beginnen gleichzeitig die Cholesterinwerte und allgemeinen Blutfette zu sinken und auch der Blutzucker wird positiv beeinflusst. Die vegane Ernährung erlaubt es also, gleich allen Risiken für chronische Erkrankungen positiv zu begegnen.
Immer mehr positive Erfahrungsberichte
Zusätzlich zu all den wissenschaftlichen Studien verfügen wir inzwischen über viele Erfahrungswerte von Ernährungstherapeuten, die eine fettarme, vegane Ernährung zur Behandlung chronischer Krankheiten und Krebs einsetzen. Eine interessante Dokumentation hierzu bietet der Film ‘Gabel statt Skalpell’. Diesen Film zeigen wir von Zeit zu Zeit in unseren Gruppen als Film & Food Event. Schauen Sie doch mal in unseren Veranstaltungskalender, links oben auf dieser Seite. Oder abonnieren Sie gleich unseren Newsletter.


